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Von Mond zu Mond

Von Mond zu MondErst jetzt vor wenigen Minuten
hab kurz den Schimmer ich gespürt,
der auf des Himmels dunklen Routen
den Mond auf seinem Wege führt.

Doch eh ich mehr noch sehen konnte,
war hinter Dächer er entflohn
und der von diesem bleich Besonnte
längst über alle Berge schon.

Grad heute find ich’s jammerschade,
dass mir sein kühner Flug entging,
wo ich doch sonst an seinem Pfade
mit des Poeten Treue hing!

Der Herbst bestimmt die Wetterlage
nach allen Regeln seiner Kunst –
halkyonisch schon die letzten Tage,
die Abende mit leichtem Dunst.

Und auf den hohen Himmelsauen,
da wo der Wind die Schäfchen treibt,
wie zaubrisch wär er anzuschauen,
der Mond im Nebel, lichtbeleibt!

Verpasst nun mal. Doch gut zu wissen,
dass der Trabant noch länger kreist,
und wenn wir heute ihn vermissen,
er morgen umso schöner gleißt.

Was macht es, wenn um tausend Meilen
ich meine Bleibe dann verlegt?
Er wird sie immer mit mir teilen,
solang mein Herz noch für ihn schlägt.