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Nicht weit vom Schuss

Nicht weit vom SchussEin Stückchen weiter an der Küste,
an einen Hügelhang geschmiegt
und ideal für Schaugelüste
eins meiner Ausflugsziele liegt.

Da hockt man auf geräum’gem Platze,
der was von ‘ner Terrasse hat,
und glotzt mit ausdrucksloser Fratze
die Klüsen sich am Busen platt.

Ein Panorama ohnegleichen,
in das sich oft ‘ne Stille mischt,
dass Winde selbst auf Puschen schleichen,
die sonst hier fröhlich durchgewischt.

Vom Kirchturm her die Glocken schlagen
und zeigen, wie die Zeit verrinnt,
doch so sich mit der Ruh vertragen,
dass diese noch an Kraft gewinnt.

Das Einzige, was anders heute
und unversehns ins Auge fiel,
war, neben Kirche und Geläute,
ein weißes Zelt im Partystil.

Warum? Das mag der Himmel wissen –
für Sterbliche ‘ne harte Nuss.
So grübelten wir noch beflissen,
da knallte um uns jäh – ein Schuss!

Um auf den Pelz uns eins zu brennen –
so dachten wir im ersten Schreck.
Ein Wölkchen Rauchs war zu erkennen;
wir aber wollten nichts wie weg!

Doch hat das gar nicht uns gegolten.
Es war nur Jux und Tollerei.
Dem heil’gen Anton, unbescholten,
gab damit man die Feier frei.

Das schert‘ uns aber nicht die Bohne.
Wir flüchteten vor einem Fest,
das man mit einer „Schutzpatrone“
so markerschütternd starten lässt!