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Kunst mit Ausstrahlung

Jetzt einfach nur den Kopf mal heben
und drüben auf die Wand geschaut –
mit einem Bild hab neues Leben
ich ihrer Strenge anvertraut!

Das gibt sich eher zwar verhalten
mit seinem ländlichen Motiv,
doch aus dem Mauerwerk, dem kalten,
den letzten Rest von Wärme rief.

Man sieht ein hüg’liges Gelände,
im Vordergrunde leicht geneigt,
das hinten, am verschwommnen Ende,
in mäßig hohe Lagen steigt.

Mit reifen, rötlich-gelben Ähren
wogt vorn ein Meer von Korn im Wind,
da Nebelschleier fern verklären
die Hänge, die bewaldet sind.

Und um die Sphären zu zerteilen,
läuft mittendurch ein breiter Weg,
auf dem die Schatten grad verweilen,
steht ihre Sonne doch schon schräg.

Und nirgends eine Menschenseele.
Kein Bauer, der zu schaffen hat.
Kein Wandrer, den‘s mit trockner Kehle
wohl dürstet nach ‘ner Lagerstatt.

Ein Gutshof nur mit finstren Mauern
von Leben kündet irgendwie
und dass da wo im Winkel kauern
die Herrschaft und das liebe Vieh.

Zypressen ihm zur Seite ragen
als Wächter seiner Einsamkeit,
und in die Büsche eingeschlagen,
versinkt er fast in Raum und Zeit.

Gern würd ich meine Rappen zäumen,
zu wissen, wo dies Fleckchen liegt,
das sich bei Tage schon in Träumen
wie auf dem Feld der Weizen wiegt.

Wohin indes die Schritte lenken?
Die Landschaft hat des Südens Flair,
doch alle Höhen, alle Senken,
sie gleichen sich da doch zu sehr.

Der Künstler auch, der dies Ambiente
so stimmungsvoll ins Bild gebannt,
ist mir bei all seinem Talente
von Namen leider nicht bekannt.

Das muss ich deshalb schon beklagen,
weil ihm zu danken es mich drängt,
da mehr als optisches Behagen
sein Oeuvre meinen Tagen schenkt.

Man muss nur etwas nähertreten,
dann spürt sofort man auf der Haut,
dass nach der Art von Heizgeräten
sich da ‘ne Menge Hitze staut.

Zwar hat noch nie mich hingerissen
der Anblick, den ‘ne Heizung bot –
doch diesen mag ich nicht mehr missen
mit seinem warmen Infrarot.