Mit Wissen und mit Kennermiene
eilt er dem kleinen Trupp voraus,
nennt Wappensprüche wie „Ich diene“
und sonst auch alles übers Haus.
Weist auf die porträtierten Ahnen,
die an den Wänden aufgehängt,
und ihre ausgefransten Fahnen,
die anno Tobak sie geschwenkt.
Und wie in dem und jenem Kriege
(er gibt genau die Jahre an)
der Vorfahr X durch seine Siege
‘ne Menge Morgen sich gewann.
„Hier die Frau Gräfin Kunigunde,
ein Muster an Barmherzigkeit,
die noch in ihrer Todesstunde
der Kirche ihren Schmuck geweiht.
Und hier, wenn Sie mir folgen wollen,
Graf Hubert, der die Jagd gepflegt
und der durch bloßes Augenrollen,
so heißt es, manchen Hirsch erlegt.“
Er schleppt die Schar in jede Ecke,
aus der er Anekdoten saugt,
ganz offensichtlich zu dem Zwecke,
dass er als Fremdenführer taugt.
Doch tratscht und plaudert so beflissen
von längst vergangner Zeit daher,
dass einem scheint, er müsst es wissen,
weil er dabei gewesen wär.
Nein, mehr: Dass von dem Fürstenglanze,
den so lebendig er beschwört,
ein Fünkchen fällt auf ihn, die Schranze,
die mit zur Dynastie gehört.
So kreist er um der Großen Sonne
als spätgeborener Trabant,
der seines Daseins ganze Wonne
im Schüren dieses Scheines fand.