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Etwas Heimatkunde

Etwas HeimatkundeDie Bucht zog sich in kühnem Bogen
an eines Hügels Fuß entlang.
Hoch überm Strand die Möwen flogen
mit kreischendem Gesang.

Vom Wind gegerbt und Winterregen
lag grau und schwer der Ufersand.
Gebälk durchschnitt, dem Meer entgegen,
wie Stege ihn, die eingebrannt.

Nur fünfzig Meter vom Gestade
lief ihm ein Weg getreulich mit –
nicht breit wie eine Promenade,
doch für ‘nen Schulterschluss zu dritt.

Gesäumt war er von Dornenhecken,
so nackt und spitz wie Stacheldraht –
die, wenn die Blüten sie erst decken,
wohl reizend schmücken diesen Pfad!

Ein Gasthaus war hier nirgends offen
für etwas Warmes auf’n Sprung.
Gardinen aus gediegnen Stoffen
vor Stuben voller Dämmerung.

Ins Dorf hinauf! Den Hang erklommen
durch das Gehölz vor seiner Tür!
Und schon bei Häuschen angekommen
mit ausgeprägtem Normgespür.

Verwittert? Kann man so nicht sagen –
doch wohl ein bisschen angegraut.
Des Alters erste Spuren tragen
die Katen, vor dem Krieg gebaut.

Beim Schlendern jemanden wir trafen,
der seinen Wagen grad entlud.
Wir hatten unsern Gruß verschlafen,
bis er sein „Moin!“ zu brülln geruht.

Das alte Dorf! Vor hundert Jahren
schon nahm es Gäste in Quartier.
Die Männer, statt zur See zu fahren,
verdienten ihre Heuer hier.

Gewinn war’s auch von unsrer Warte,
den Jägern nach dem Unikat –
bereichernd unsre Wanderkarte
mit Hohwacht. Bucht und Ostseebad.