Es haust ein Nachbar mir zu Häupten,
‘nen Meter höchstens eleviert,
und den die Musen wohl bestäubten,
weil gern er Töne produziert.
Dabei spielt er in freier Weise
durchaus nicht auf ‘nem Instrument,
wie man es zu horrendem Preise
vom Musikalienhandel kennt.
Nein, sollt mich mein Gehör nicht trügen,
das allerdings nicht absolut,
scheint schon ein Stuhl ihm zu genügen,
mit dem er wahre Wunder tut.
Ich kann’s ja nur am Klang erraten,
gedämpft nur und nur zweiter Hand,
und riech doch etwas von dem Braten
der Technik, die er angewandt.
Er muss nicht auf dem Möbel wippen,
dass er wie’n Zappelphilipp schwebt –
nur rasch es mit dem Hintern kippen,
wenn er von diesem sich erhebt,
Um mit den Schenkeln nachzuschieben,
dass er zum Aufstehn Raum gewinnt,
wobei, am Boden langgerieben,
das Stuhlbein zu vibriern beginnt
Und ein Stakkato von Geräuschen,
von dem nicht eins dem andern gleicht,
bis hin zum Ruf nach Wattebäuschen
dem so gestrichnen Holz entweicht.
Da frag ich mich, ob die Kamönen,
der Kunst, der klassischen entzweit,
an Kakophones zu gewöhnen
das Trommelfell nunmehr bereit?
Ach, das mit den sensiblen Ohren
sahn sie schon immer ziemlich cool:
Xenakis haben sie geboren –
warum nicht Sancho mit dem Stuhl?