Frühmorgens gehn sie auf die Reise
und dampfen in ihr Fanggebiet,
wo immer noch auf Petri Weise
man Maschen durch die Fluten zieht.
Da kreisen sie denn Stund um Stunde
in eng begrenzter Region
und bergen ihre feuchten Funde
fürn ungewissen Tageslohn.
Dann heißt’s schon in die Hände nehmen
den Kiel am späten Nachmittag,
damit sie nicht verspätet kämen
zu des Versteig’rers Hammerschlag.
Der fällt hier in der Hafenhalle
unweigerlich Punkt 18 Uhr –
indessen nicht für Krill und Qualle,
für Seehecht und Sardine nur.
Wenn sie dann schon vorm Bierchen hocken,
um durchzuhecheln ihren Fang,
machen sich andre auf die Socken
und stillen nachts ihrn Beutedrang.
Die geistern lockend dann als Lichter
in diesem Sott von Nacht und Meer,
mal draußen weiter und mal dichter,
doch immer lautlos hin und her.
Eintrudeln morgens, wenn die andern
die Lider grad vom Schlaf befrein –
sofort zum Auktionator wandern,
weil Käufer schon nach Ware schrein.
Da Fischer ständig ihn bejagen,
erholt sich nie ihr Lebensquell.
Die Brut wird ihm davongetragen
in Einkaufsnetzen XXL.
Na und, wird mancher vielleicht höhnen,
beschwert sich wer aus diesem Kreis? –
Zumindest hör ich nächtlich stöhnen
die Welln, die Winde – ach, wer weiß!