Auch eine Tausendmeilenreise
beginnt mit einem einz’gen Schritt,
wusst schon der alte China-Weise,
bevor sein Fuß an Blasen litt.
Doch muss man gar so weit nicht stecken
das Ziel, das man ins Auge fasst,
die ganze Wahrheit rauszuschmecken
vom Wagnis, das den Aufbruch hasst.
Ich kann ein Liedchen davon singen,
da täglich ich ins Weite schweif,
um aus dem Brägen heimzubringen
‘nen Vers, der konsumentenreif.
Was für ein Akt, den Stift zu heben,
der lauernd überm Blatte kreist,
und jäh ihm dann den Stoß zu geben,
dass schreibend er sich drin verbeißt!
Wie zögert erst die Adlerkralle,
wie unstet hastet erst der Blick,
bis endlich flugs im Niederfalle
die Beute baumelt am Genick!
Und so befreit von weitren Zwängen,
hält sie ihr Opfer eisern fest
und bringt es in bewährten Fängen
ganz unversehrt ins Felsennest.
Ach, müsste ich wohl tausend Meilen
um eines Verses willen gehn –
ich würde lieber hier verweilen
und hunderttausend Däumchen drehn!