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Kinder des Kosmos

Millionen Paare fester Sohlen
lief man sich ab auf diesem Pfad,
wär er gepflastert denn mit Bohlen,
Gneis, Glimmer oder Granulat.

Doch hielte man auch niemals inne,
der Raumgewinn: ein Pappenstiel –
in dieser Weisheit wahrstem Sinne,
dass hier der Weg allein das Ziel.

Ja, wenn den Kosmos wir betreten,
ist jede Eile für die Katz;
der platzt noch mehr aus allen Nähten
als Dagoberts Dukatenschatz.

Wenn wir zum Beispiel nicht nur schritten
durch unsre Heimatgalaxie,
nein, gar auf einem Lichtstrahl ritten –
kein Ende abzusehen. Nie.

Es sei denn, dass genügend Jahre
man mit für diese Reise brächt –
die aber leider Mangelware
bei unserm sterblichen Geschlecht.

Wie selten hundert wir erreichen,
bevor der Lebensstern versinkt,
da hunderttausend doch verstreichen,
eh dort uns eine Grenze winkt!

Dabei ist dies Spiralgebilde
noch nicht einmal besonders groß
mit seiner goldnen Sternengilde
von hundert Milliarden bloß.

Vom nächsten Nachbarn ganz zu schweigen,
Andromeda, ‘ner Nachbarin;
wolln der wir mal ins Fenster steigen:
Millionen Jahre bis dahin!

Besuche, die man gern Verwandten
zu Schwatz und Streuselkuchen macht?
Vergesst die Onkel und die Tanten,
denen ‘ne andre Sonne lacht!

Im Übrigen ging’s uns mit denen
wohl auch nicht anders als vor Ort –
kaum angekommen, und wir sehnen
mit aller Macht uns wieder fort.

Denn was aus gleichen Elementen
wo immer die Natur auch baut,
es führt gewiss zu Residenten,
die ähnlich sind an Leib und Haut.

Ob sauer oder süß die Trauben,
die eh man nicht zu fassen kriegt –
den Ehrgeiz einfach runterschrauben,
dass die Vernunft zumindest siegt!

Auch könnt es unsern Stolz verletzen,
zu wissen, wer da sonst noch wohnt,
wenn wir erkennen mit Entsetzen:
Wir leben hier noch hinterm Mond!

Ich hör wen schwärmen: Welche Höhe,
wenn an die Raumstation ich denk! –
Vierhundert Kilometer? Flöhe
mit etwas bessrem Sprunggelenk!