Heut sitzt die Stille mir im Nacken
so wie ein Mühlstein, tonnenschwer,
den hundert Händen anzupacken
und wegzurolln unmöglich wär.
Sie lastet auch auf meinen Zeilen,
die zäh sich wälzen in der Spur,
statt flink und frisch dahinzueilen
wie ‘n Bächlein in der Bergnatur.
Sonst war sie mir doch stets willkommen,
weil den Radau sie mir vertrieb,
den meine Sinne aufgenommen
mehr wie ein Schwamm denn wie ein Sieb.
Und so geläutert schenkten diese,
entgegen städt’schem Augenschein,
der Fantasie ‘ne Blumenwiese,
dem Dichter einen Palmenhain.
Soll das nun nicht mehr funktionieren?
Lähmt Ruhe jetzt, und Lärm befreit?
Kein Kommentar. Erst ausprobieren.
Gewissheit braucht ja ihre Zeit.
Das Schlimmste wär, ich müsst erkennen,
dass meine Schaffenskraft der Grund:
Die Geisteslichter schwächer brennen,
die Produktion läuft nicht mehr rund.
Je nun, solang die Zelln noch rauchen,
lass ich sie nicht zum Teufel gehn.
Mag sein, ich werde länger brauchen –
ob’s schadet, wird man dann ja sehn.