Da ist sie wieder, die Konstante,
die Einstein mit ‘nem Geistesblitz
unendlich wie den Kosmos nannte:
der Menschendummheit Aberwitz!
So fröhlich spielt der mit dem Feuer
wie’n Kind, das die Gefahr nicht kennt,
dass erst ihm etwas nicht geheuer,
wenn längst die ganze Hütte brennt.
Politiker in allen Breiten:
„Wir haben alles fest im Griff.
Nie wird das Ruder uns entgleiten.
Nur Spinner faseln was von Riff.“
Und auf dem Staatsschiff transportieren
sie ruhig manches Pulverfass.
„So’n Ding kann gar nicht explodieren,
wir halten es ja ständig nass.“
Kawumm! Mit Donner und Getöse
zerplatzt die schöne Illusion –
erwischt es heute Nippon böse,
so uns vielleicht auch morgen schon.
Die Logik der Politschamanen,
die ständig Sicherheit beschwört,
da schleudert sie aus ihren Bahnen,
die ewig, hieß es, ungestört!
Das Chaos straft die Schwätzer Lügen,
und Angst befällt der Bürger Herz,
indes Atom in vollen Zügen
verströmt sich erd- und himmelwärts.
Und unbeständig mit den Winden
nach hier mal und nach da geweht,
lässt rasch das Strahlengift sich finden
in Wasser, Luft und Gurkenbeet.
Dann wird ermittelt und gemessen,
Verantwortung wird vorgeschützt,
die wen’ger Volkes Interessen
als denen der Schamanen nützt
Die gern des Umstands sich bedienen,
der in Vers eins geschildert ist,
dass schon beim Anblick ernster Mienen
Herr Meier seine Not vergisst.
Wenn dann die Trümmer nicht mehr rauchen,
der Wind die Strahlenpest verjagt,
beginnt man gleich, zurechtzustauchen,
was an der Wahrheit nicht behagt.
Vor allem heißt’s herunterspielen,
dass uns Gefahr vom Meiler droh:
„Wir stehn zu den bewährten Zielen.
Und Pannen gibt’s auch anderswo.“
O-Ton der Herrn mit weißer Weste.
Und ihre saubre Energie
verkaufen wieder sie als beste –
bis zu der nächsten Havarie.
Der Mensch wird wohl erst wirklich schlauer,
wenn’s für die Schläue schon zu spät
und er im letzten Teilchenschauer
mit allem vor die Hunde geht.
Auch um den Frühling wär’s geschehen,
der jetzt grad webt am Blütenflor.
Heut hab ich Krokusse gesehen –
nie kamen sie mir schöner vor.