Die Buddel geht mir schon zur Neige,
und kürzer tritt die Kerze auch –
als ob die Nacht mir riete: Schweige,
und in den Pfühl des Schlummers tauch!
Doch dieser Wunsch, er wird verhallen:
Ich sitz putzmunter noch am Tisch,
den Stift entschlossen in den Krallen,
mit dem ich übern Bogen wisch.
Im Übrigen: Fürn Kerzenstummel,
der kaum mehr als sein Flämmchen wiegt,
mach gern ich mal ‘nen kleinen Bummel
zum Schapp, in dem der Nachschub liegt.
Genauso wenig plagt mich Kummer,
dass er versiegt, der Flaschenwein –
komm ich doch ohne Wartenummer
stets in die Speisekammer rein.
Nichts steht damit jetzt noch im Wege
dem passionierten Abendlied
und dieser Art der Musenpflege,
die immer erst nach neun geschieht.
Nun hört mich also bitte singen,
verfolgt mit mir den schönen Text,
der wie auf Odinsrabenschwingen
von Vers zu Vers an Weisheit wächst.
Doch angesichts der zweiten Flasche
und eines Wachslichts, frisch entbrannt,
legt plötzlich lähmend sich wie Asche
doch Müdigkeit auf meine Hand!