Der Abflug knapp, doch weich die Landung:
Zurück im Winterdomizil.
Und draußen noch die gleiche Brandung,
das immer gleiche Wellenspiel.
Das Kirchlein noch an Ort und Stelle,
die Glocken mit gewohnter Wucht.
Und auch der Hafen noch, die Quelle
von Fisch und andrer Meeresfrucht.
Die Nachbarn auf der andren Seite
sind fleißig immer noch in Gang:
Die Junge fegt in ganzer Breite
den Gehweg alle naselang.
Der Alte, wacklig auf den Beinen,
gibt weiterhin sich große Müh
und holt beharrlich für die Seinen
die frischen Brötchen in der Früh.
Im Supermarkt hier um die Ecke
fällt gleichfalls mir nichts Neues auf;
noch immer lockt die kleine Kecke
die Kunden zum Kosmetik-Kauf.
Und was lässt sich von jenen sagen,
die mir im Haus besonders nah?
Ich höre sie die Türen schlagen,
mit einem Wort, sie sind noch da.
Hat ihren Job die Zeit vergessen,
der ihr verbietet Ruh und Rast,
gedankenlos nur dagesessen
und ihren eignen Flug verpasst?
Sie hat dem örtlichen Ambiente
ja sichtlich nicht am Zeug geflickt
und ihre wandelnden Talente
in langem Müßiggang vertickt.
Nun, trotz gelegentlicher Schauer
bin heut zum Hafen ich geeilt
und sah, dass von der Molenmauer
ein Reiher still nach Fisch gepeilt.
Die galt mir immer als Domäne
der flatterhaften Möwenbrut –
bedeutet also diese Szene,
dass irgendwie sich doch was tut?
Gewiss. Doch lässt die Zeit uns warten.
Sie fällt nicht mit der Tür ins Haus.
Schier endlos mischt sie ihre Karten –
und spielt auf einmal Trümpfe aus!