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Globale Vielfalt

Globale VielfaltDa gibt es wunderschöne Villen,
Paläste, die Millionen wert –
und Mütter, die ihr Baby stillen
in Hütten, die der Wind durchfährt.

Da gibt es Luxuslimousinen,
für die könnt man ein Haus erstehn –
und Kinder, die nicht mal Pantinen
am Fuße, wenn sie betteln gehn.

Und Zimmer gibt’s und gute Stuben,
die groß wie Kinosäle sind –
da Menschen hausen noch in Gruben,
durch die das Regenwasser rinnt.

Von Partys hört man, Festgelagen,
wo ‘n Tausender nur wenig wiegt –
genauso wie von Hungertagen,
die vielerorts man gratis kriegt.

Von exklusiven Sportskanonen
im Polo- oder Golfsegment –
indes nach Brot und Pferdebohnen
vergebens mancher täglich rennt.

Mit solchen derben Diskrepanzen
wartet die Erde uns hier auf:
‘ne Handvoll häufelt die Finanzen,
das Volk zahlt fröhlich oben drauf.

Ich korrigiere: Nicht die Erde
‘ne solche Unterscheidung traf:
In dieser blinden Menschenherde
bewacht seit je der Wolf das Schaf.

Wunsch los

Wunsch losGanz sicher bin ich: Mittwoch heute,
weil im Programmheft ich es las;
was mich indes nicht extra freute,
macht mir doch jeder Tag viel Spaß.

Das soll ich Ihnen mal erklären?
Sie kennen meine Lage nicht?
Ich halte alle sie in Ehren,
denn keiner schickt mich mehr auf Schicht.

Als Rentner muss mich nicht mehr kümmern,
wie lang im Bett ich morgens bleib –
mein Arbeitsleben liegt in Trümmern,
Ruinen rauchen Zeitvertreib.

Nach Lust kann ich den Tag gestalten,
die Möglichkeiten sind Legion.
Jetzt hab ich Zeit, um zu entfalten,
was immer ich erträumt mir schon.

Nur so als Beispiel: Polo spielen,
‘ne Spielbank sprengen ab und an,
in St. Tropez mit Jachten dealen,
mit Palmen, goldenen, in Cannes.

‘nen Airbus durch die Lüfte steuern,
‘ne Harley durch die Mongolei,
verschlafne Aufsichtsräte feuern
und die gesamte X-Partei.

Bin ich nicht mächtig zu beneiden?
Wie? Für die Reichen nur der Welt,
wir Rentner müssen uns bescheiden?
Da heißt es immer: Zeit ist Geld.