Heut Morgen kam der Schornsteinfeger
und hat die Heizung kontrolliert;
in China wo ein Fliesenleger
marode Böden repariert.
Ein Schwätzchen hab mit ihm gehalten
ich über dies und das;
es stritten bis zum Haarespalten
sich Züchter über Ananas.
Kaum war er durch die Tür entschwunden,
hab ich zum Frühstück mich gehockt;
in Frunse hat ‘nen Zopf gebunden
ein Fräulein, das gern Suppe wokt.
Danach beim Kaffee noch Lektüre:
Roman, Erzählung, Poesie.
Schnitt: Eine römische Walküre
beugt vor Franziskus ihre Knie.
Und Schluss mit Trödeln: Staubtuch, Besen
wolln säuberlich getummelt sein;
‘ne Sennerin sitzt schon beim Käsen
auf ihrer Alm am Fleckenstein.
Ist dann die Bude blank gewienert,
wird erst einmal der Bauch gestopft;
in Nottingham ein Butler dienert
auf Oxfordisch gepflegt „verschnopft“.
O nein, noch rasch in’n Laden hasten!
Paar Sachen sind schon wieder aus;
Asketen aller Länder fasten
den Leib sich aus dem Körper raus.
Am späten Abend Sterne gucken
und Mondschein, voll in Blüte jetzt;
in Yokohama Sake schlucken
lunatics, aber zeitversetzt.
Was immer ich grad tu und mache,
ein andrer tut es grade auch;
genau wie ich schnarcht der Kasache
und strullt der Inder an den Strauch.
Ja, selbst in irdischen Extremen,
so am Äquator und am Pol,
muss jeder täglich Zeit sich nehmen
für seinen Nutzen und sein Wohl.
Und so wie ich gehn jetzt Millionen
vorm Schlafen noch mal aufs Klosett.
Der gleiche Geist muss in uns wohnen –
an seinem Ort, in seinem Bett.