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Neues vom Wetter

neues-vom-wetterVom Eise lange schon befreit,
nur noch vom Regen nicht.
Wie schwer er fällt und dicht!
Den ganzen Tag herrscht Dunkelheit.

Ist‘s dafür wärmer? Keine Spur.
Man fröstelt unentwegt,
den Kragen höher schlägt.
Verrückt spielt sichtlich die Natur!

Der Himmel, gänzlich Grau in Grau,
schluckt jeden Sonnenstrahl.
Bleich liegt das Land und fahl.
Und heiser klingt der Wind und rau.

Die Kätzchen schauen ängstlich drein.
Die Blätter wolln nicht recht.
Das neue Grün-Geschlecht,
geht es womöglich wieder ein?

Umschling den Hals mit einem Schal,
zieh dicke Socken an!
So‘n Kälteeinbruch, wann
gab es den Ende März schon mal?

Auguren stehen schon Spalier:
Das Wetter? Hausgemacht
aus der Balance gebracht!
Was nichts dran ändert, dass ich frier.

Ich lass der Heizung vollen Lauf.
Die Therme bullert los
und taut den Erdenkloß,
den durchgefrornen, wieder auf.

Und morgen heißt es: Sommerzeit.
Man stellt die Uhren um.
Doch läuft dabei was krumm.
Nicht mal der Frühling ist so weit!

Nun aber Schluss mit dem Gestöhn.
Er kommt noch früh genug.
Die Zeit rennt wie im Flug.
Und schnipp!, ist alles wieder schön.

Die Sonne funkelt im Azur
und lässt die Welt erglühn.
Ringsum ein einz’ges Blühn
auf jedem Fleckchen Feld und Flur.

Darüber schwebt, ein Engelschor,
der Vögel luft’ges Lied.
Die Spinne Fäden zieht.
Und Gössel tummeln sich im Rohr.

Dann sind es wieder Sand und Staub
und Schweiß auf deiner Stirn,
dass du dies ew’ge Flirrn
dem Regen gerne gäbst zum Raub!

Will heißen, dass der Schuh dich drückt
dann aus ‘nem andern Grund:
Die Hitze treibt’s zu bunt.
Ich glaub, der Mensch ist auch verrückt.