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Auf einer Welle

Wie häufig diese gleiche Strecke
ich heute wohl gegangen bin –
vierhundert Meter um die Ecke
und dann noch mal im Gegensinn?

Man muss ja raus, um einzukaufen
und sich das Nötigste zu holn,
bedächtig wie beim Eierlaufen,
nicht hopp! wie über heiße Kohln.

Auch gehe ich nicht unbegleitet,
worauf ich großen Wert hier leg,
denn treu mir an der Seite schreitet
das Meer auf diesem ganzen Weg.

Und wenn ihr meint, es würde schweigen
so stumm wie ein verkrachtes Paar,
i wo, aus seinem Bauche steigen
die Worte rasch und wandelbar!

Mal murmelt es in dumpfem Tone
Geheimnisse aus seiner Welt,
so etwa, dass Poseidons Krone
schon hier und da der Rost befällt.

Dann gluckst es mit ersticktem Lachen,
weil plötzlich es ein Seepferd sieht,
wie gleichsam es mit hundert Sachen
vor einer Sattelrobbe flieht.

Ich werd nicht müde, ihm zu lauschen,
wenn es Interna mir verrät
und aus dem hintergründ’gen Rauschen
ein leicht verschwommnes Bild entsteht.

Ein Ausschnitt nur aus diesen Weiten,
in die das Wasser sich verläuft,
doch mehr als man beim Wellenreiten
an Wissen auf sein Brettchen häuft.

Als ob das wirklich hier verfinge!
Vor dieser Flut sind alle klein.
Und wenn ich zehnmal täglich ginge:
Ein Tropfen auf den heißen Stein…