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Am Strand

Am StrandBeschaulich einfach dazusitzen,
die Stirn der Sonne zugewandt,
in deren Glut die Wellen blitzen
wie ein gewalt’ger Diamant.

Und Möwen rings in losem Bunde
beweidend diese Meeresflur,
ihr Schrei verhallend in der Runde,
ihr Leib erzitternd im Azur.

Ein weißer Punkt im Dunst verloren –
ein Segel? Oder nur ein Trug?
Und pfeilschnell sich ins Wasser bohren
die Schwalben auf dem Beuteflug.

Ein leichter Wind behaucht die Wangen,
der würzig in die Nase sticht.
Man hat zu schlummern angefangen,
die Lider schwer von Salz und Licht.

Die Zeit, als wollte sie verweilen –
als ob im Rausch der Wiederkehr
der Wellen, die ans Ufer eilen,
ihr Ungestüm gesättigt wär.

Dann wendest du aus sanften Träumen
der Welt zu wieder deinen Blick:
„Da! Trawler, die die Flut durchschäumen,
‘ne Flatterwolke im Genick!“

Und die mit sengendem Gestrahle
noch eben vom Zenit gestiert,
die Sonne ist mit einem Male
fast bis zur Kimm schon abgeschmiert.

Die Möwen? Nachbarn nun am Strande.
Am Himmel keine einz’ge mehr.
So feierlich hockt diese Bande,
als ob’s ‘ne Kirchenvesper wär!

Dann heißt es auch schon sich erheben.
Die Nacht, sie ruft mich in die Zeit
zurück aus diesem süßen Leben –
in ihre eigne Ewigkeit.