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Wachstumsschäden

Die Wurstelei, sie nimmt kein Ende,
steht auch das Wasser schon zum Hals.
Und brav im Schoße ruhn die Hände –
bei unsren „Machern“ jedenfalls.

Allüberall brennt schon die Hütte,
nimmt das Desaster seinen Lauf,
doch legen eher noch ‘ne Schütte
an Kohln die „Brandbekämpfer“ drauf.

Durchaus im übertragnen Sinne,
denn „Kohle“ heizt die Wirtschaft an,
und ohne Aussicht auf Gewinne
noch keiner ein Projekt begann.

Derweil sich weiterhin vermehren
die Menschen wie im Sauseschritt
und von der Erde Früchte zehren,
die halten nicht das Tempo mit.

Der Mangel aber wird grassieren,
der stets die gleichen Blüten treibt:
Die Preise steigen, explodieren,
bis Brot man auf Rezept verschreibt.

Gekämpft wird nur mit halbem Herzen,
es sei denn kurz vor einer Wahl,
denn schließlich will man’s nicht verscherzen
mit unserm Platzhirsch „Kapital“.

Der lässt in seinem Schatten äsen,
wenn sie beim Fressen ihn nicht störn,
auch andre artverwandte Wesen,
sofern sie nach dem Maul ihm röhrn.

Selbst mit dem Untergang vor Augen
besiegt die Gier noch die Vernunft –
da solln als Umweltgärtner taugen
die Böcke der Ministerzunft?

Die will‘s mit niemandem verderben,
scheut offne Worte wie die Pest
und lieber ihren Ämter-Erben
die ganzen Schulden hinterlässt.

Was für ‘ne miese Perspektive –
das dicke Ende scheint gewiss!
Der Fortschrittsglaube, der naive,
als größtes Rettungshindernis!

Doch hämmre das in einen Brägen,
der ganz von der Idee durchtränkt,
dass unser aller Heil und Segen
allein am Wirtschaftswachstum hängt!

So wär hier weiter nichts zu lösen,
als wie man einen Kreis quadriert.
Kein Wunder, dass die Brüder dösen –
schon Thales hat man nicht kapiert!

Umweltpolitik

Ich weiß, du weißt, wir alle wissen,
der lieben Erde geht es schlecht,
doch schlummern im Diätenkissen
die „Macher“ tief und selbstgerecht.

‘ne Clique eitler Ignoranten,
die tun, als ob sie tätig wärn
mit Konferenzen, weltumspannten,
auf denen Heißluft sie gebärn.

Die sie dem Publikum verkaufen
als zukunftsweisendes Signal,
bereit wie immer, umzutaufen
ihr eignes Blech in Edelstahl.

Solange diese Brüder aber
noch von der Wirtschaft fremdregiert,
wird weiter auch mit dem Gelaber
der wahre Sachverhalt kaschiert.

Denn diese bloßen Marionetten,
bewegt von höhrem Fingerspiel,
sehn aus, als ob sie Willen hätten,
und kennen doch nur deren Ziel.

Da kann man noch so viel beschwören,
sich dumm und dämlich demonstriern,
sie werden stets auf das nur hören,
was ihnen Manager diktiern.

Dies zu vertuschen und verdrängen,
verschanzen sie durchweg sich meist
hinter den „ökonom’schen Zwängen“,
was wohl „Nach uns die Sintflut“ heißt.

In “wissenschaftlichem” Gewande:
Am besten wird die Welt geschont,
wenn noch an ihres Grabes Rande
man jede Schaufel Dreck belohnt!

In diesem Paradiesesgarten,
der bei der Schöpfung selbst in Pacht,
haben die Böcke aller Arten
geschickt zu Gärtnern sich gemacht.

Wobei sie sich bei ihrer Pflege
zumeist aufs Wachstum konzentriern,
das sie zum Steigern der Erträge
mit Gift und Gülle gern forciern.

Doch hilft kein Jammern und kein Klagen:
Sie können nicht aus ihrer Haut.
Man muss sie aus den Ämtern jagen,
bevor sie noch mehr Mist gebaut.

Um endlich Leute zu verpflichten,
die sich mit Herzblut engagiern
und sich nicht nach Konzernen richten,
die die Partein mit Spenden schmiern.

Den Bossen aber, die verborgen
heut überall die Strippen ziehn,
sei klargemacht, dass sie schon morgen
in eignem Schrott und Plastik knien.