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Beim Schmökern

Beim SchmökernSchon ist der Mond vorbeigesegelt
und hab ihn flüchtig nur erhascht,
in meinen Sessel faul geflegelt,
in meinem Taschenbuch genascht.

Auch sitzend will ich dazu stehen:
Oft fesselt mich so`n Lesestoff,
dass meine Blicke Streife gehen
nur in den Seiten statt im Off.

Spricht ja beredt für die Lektüre,
mit der ich meine Muße stopf:
“Kompendium der Maniküre”,
“Das Kuckucksei als Wiedehopf”.

Zum Beispiel. Oder auch Romane
histor’scher und aparter Art:
“Die Kirchenmaus in der Soutane”,
“Der Schlüssel mit dem Rauschebart”.

Versteht sich, dass bei solchen Themen,
die größtenteils noch unverbraucht,
der Geist, und wenn die Preußen kämen,
tief in den Wälzer eingetaucht.

Was hat ihn jetzt ans Blatt geknetet,
dass kaum ihm noch ein Auge wert
der Mond, der glänzend majestätet,
wie mit dem ganzen Hof er fährt?

Victor Hugo mit seinen Zeilen
hat aus dem Häuschen mich gebracht.
Warum dann noch an meinen feilen?
Ein Meister, der mich sprachlos macht.