Tomaten heute, Butter, Brot
und Käse nicht vergessen.
Dann Vitamine, Kali, Jod
und so Delikatessen.
Sardinen noch zum Abendmahl?
Rosé vom Südfranzosen?
Da kommt es auch schon, das Regal
mit den Konservendosen.
Der Wein? Ein Schrittchen weiter links,
an Nähe nicht zu toppen.
Ja, Fisch muss schwimmen allerdings,
versteht sich grad beim Shoppen.
O weh, die Rolle Klopapier,
passt die noch in die Tüte?
Wo war das noch? Ach ja doch, hier –
drei Lagen erster Güte.
Das ging ja eigentlich ganz fix,
jetzt nur noch schnell zur Kasse.
O Schreck, das war ’n Satz mit x –
was für ’ne Menschenmasse!
Steh mir die Beine in den Bauch,
beweg mich nur in Schüben.
Im Körbchen welken Kohl und Lauch –
viel Zeit, Geduld zu üben!
Die Olsch ganz vorn, ich glaub, ich spinn,
das is mir ja ’ne flotte,
belatschert die Kassiererin
und kommt nicht recht zu Potte.
Jetzt stochert sie im Kleingeld rum,
um passend zu begleichen.
Die Schlange, giftig, aber stumm,
muss auf der Stelle schleichen.
Und endlich sieht der Nächste Land
mit seiner Hamsterkarre,
dern Waren quellen übern Rand –
da heißt es weiter: Harre!
Hilft keiner diesem Übel ab?
Ist König nicht der Kunde?
Von zwanzig Kassen ist mal schlapp
die Hälfte auf zur Stunde.
Ich fress den Ärger in mich rein.
Was ist da groß zu schelten:
Der Imbiss gleich mit Lachs und Wein
wird mir den Frust vergelten.
Da brüllt die Frau vom Kassenplatz:
“Hier bitte nicht mehr warten!“
Die ganze Übung für die Katz –
noch mal von vorne starten!
Da hört sich doch wohl alles auf,
da reißt mir echt der Faden!
Schikane gratis in den Kauf –
wirbt so man für ‘nen Laden?
Dass Wut manch schöne Frucht gebiert,
liegt auch in ihrem Wesen:
Hab’s „offene Gedicht“ kreiert –
mag jeder Shop es lesen!