Noch mangelt es mir zwar an Themen
für diesen alten Neujahrsbrauch,
sich etwas Gutes vorzunehmen
und eisern es zu halten auch.
Doch gibt es sicher tausend Sachen,
die förmlich nach Veränd’rung schrein
und mir kein Kopfzerbrechen machen,
weil ich den Klotz nicht spür am Bein.
Eh‘r könnten mir die Meinung geigen
die Leute, die im Stilln empört
und doch aus Höflichkeit verschweigen,
dass ein bestimmter Tick sie stört.
Nein, ich muss selber überlegen,
wo so ein Wandel wünschenswert,
um meinem Naturell entgegen
zu bessern, was mich nicht beschwert.
Nun bohre ich nicht in der Nase
und grabe nicht nach Ohrenschmalz
noch kipp ich in die Blumenvase,
was nicht mehr reinpasst in den Hals.
Und, meine Güte, wenn ich schnarche,
dann hört das ohnehin kein Schwein,
weil anders als auf Noahs Arche
ich ungepaart, das heißt allein.
Am eh’sten könnte ich mir denken,
dass meine Verse euch zu lang,
und gut es wär, sie zu beschränken
entgegen meinem Schwafeldrang.
Ja, die Idee kann mir gefallen,
die mach ich mir zum Vorsatz gleich,
und der Leibhaft’ge soll mich krallen,
wenn nur ‘nen Deut ich davon weich!
Hier also noch in alter Weise
ein Dutzend fast dahingestreut,
geh morgen ich auf Musenreise
und frage, ob der Schwur sie freut.