Drei Stunden durch die Luft getragen
auf Flügeln einem Adler gleich,
um sachte wieder aufzuschlagen
in diesem lichten Märchenreich!
Das Haupt, das eben noch dem Regen
die kahle Kuppe hingestreckt,
hält nun der Sonne sie entgegen,
die wohlig sie ihm trockenleckt.
An einem Strand, der ohne Ende,
an einer endlos blauen See,
wo Palmen hundertfüß’ge Hände
im Winde wiegen, Luv und Lee.
Wo von geräum’ger Promenade
man Buchten und Gebirge schaut
im Rauschen jener Serenade,
die mit den Wellen schwillt und flaut.
Und welche Früchte aus den Fluten
man hier für seinen Gaumen pflückt
mit Netzen und mit Angelruten –
ein Strauß, der jede Tafel schmückt!
Cigalas, Pintas und Polypen,
nur diese nenn ich aus der Schar
unzähl‘ger submariner Typen,
genießbar alle, roh wie gar.
Doch auch den Wein nicht zu vergessen
von Valdepeñas, Rioja her –
dem Meerestier so angemessen,
als ob er Neptuns Leibtrunk wär.
Den schlürfst du in bedächt’gen Zügen,
bequem in einen Stuhl gelehnt,
wo Kiele durch den Acker pflügen,
der schwankend sich ins Nirgends dehnt.
Und droben in der Bläue blinken
mal hier, mal da die Möwen auf,
die immer steigen, immer sinken
in immer wechselvollem Lauf.
Als wär er wieder angebrochen,
der Äon jener Goldnen Zeit!
Und ist doch auf zwei winz’ge Wochen
beschränkt in seiner Ewigkeit.
Darum genug der Pinseleien,
im Stübchen nicht vertan die Frist –
wie denn hier tote Striche reihen,
wo draußen alles Eden ist?
Und willst du, Les’rin, mich begleiten,
gern nehme ich dich bei der Hand:
Da vorn gleich kann man Wellen reiten –
und Verse fingern in den Sand!