Trautes Heim

Trautes HeimWie für die finsteren Fassaden
als Außenlicht zur Nacht bestimmt,
aus himmelweiten Nebelschwaden
ein müder Mond herüberglimmt.

Doch zöge jetzt auf wilder Heide
noch heimatlos ein Wandersmann,
wär bald ihm dieses Licht zu Leide,
das niemals er erreichen kann.

Zum Glück hock ich in meiner Kammer,
wo heiß ein Kerzchen sich verzehrt,
in die ich schon, o Freud und Jammer,
vor dreißig Jahren eingekehrt!

Mir gegenüber diese Mauern
hab düster ich und hell erlebt,
doch ständig auf der Stelle kauern,
korallenhaft da festgeklebt.

Und Weine führe ich zur Kehle
seit je von erd’ger Trockenheit,
die mir der Spindel treue Seele
vom Korken-Zerberus befreit.

Die Heizung summt genauso lange
beharrlich schon ihr Wiegenlied
da über dieser Kupferschlange,
die schimmernd ihr zu Füßen kniet.

Und alle Möbel, Apparate,
die hilfreich um mich her gestellt,
sie stehn seit jenem Tag mir Pate,
da einzog ich in diese Welt.

Ein Ort, an dem man angekommen.
Zu dem kein Licht mehr führen muss.
Nichts liegt im Dunkeln, schwarz, verschwommen.
Zuhause bis zum Überdruss.

Ja, und ich wage gar zu denken,
dass übers hohe Firmament
allabendlich die Sterne schwenken
ihr Feuer, wie man’s ewig kennt.

Wie Kühe friedlich auf der Weide,
von Fliegenwölkchen nur umschwirrt.
O wie den Wandrer ich beneide,
des Herz jetzt pochend heimwärts irrt!

 

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