Unglaublich still

Unglaublich stillEin Abend von der stillen Sorte.
Es rührt sich nirgendwo ein Blatt.
Auch alles sonst: Nature morte –
wohl dem, der jetzt ‘nen Pinsel hat!

Wie lassen sie die Flügel hängen,
die Flaggen, die doch sonst geschwellt
sich stolz in alle Winde drängen
hoch oben unterm Sternenzelt.

Auch auf dem Rummelplatz der Straßen
tanzt alles andre als der Bär;
trüb liegt und traurig er dermaßen,
als ob er sanft entschlafen wär.

Klar, dass auch die Geräusche fehlen.
Der Mensch und die Maschine schweigt.
Man hörte wen beim Erbsenzählen
und wie er wem die Zähne zeigt.

Ja, säße wer beim Trübsalblasen,
man nähm es heut womöglich wahr
genauso wie den städt’schen Rasen
im Wachsen ganz unmittelbar.

Na schön, ihr findet’s übertrieben:
So was von Frieden gibt es nicht.
Ach, ihr mit euren Seitenhieben,
aus denen Neid und Nörgeln spricht!

Wenn ihr nicht glaubt, was ich hier schreibe,
kommt, spürt hier selbst die Ruhe pur!
Nein, besser bleibt ihr mir vom Leibe –
die Stille, ihr zerstört sie nur!

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