Verblüht

Blumen, verblühtDa lassen sie die Köpfchen hängen,
so reizend und so resigniert,
wie Engel, die nach Brummgesängen
Gottvater vor den Stuhl zitiert!

Und sind so lieblich anzuschauen,
dieweil die Wangen ihnen glühn,
die zarten allesamt, die blauen,
die rosigen in schönstem Grün.

Kann irgendwie ich Trost euch spenden?
Beflügeln euren Lebensmut?
Zuerst schenk ich mit eignen Händen
euch frisches Wasser ein – und gut!

Nein, mehr und mehr auf diesen Zügen
verblasst das frohe Farbenspiel,
und tiefer scheint sie sich zu pflügen,
die Furche, die das Blatt befiel.

Es wird nun nicht mehr lange dauern,
dann bist du deines Leidens frei –
die du an Rudis Resthofmauern
gerupft zum Sträußchen, Akelei!

Wie gern gäb deinem Blumenende
in Versen ich Unsterblichkeit –
wenn ich nur irgendjemand fände,
der sie zur Blütenlese reiht!

(Verleger aller Altersstufen:
Nur Mut, mich schleunigst anzurufen!)

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