Verborgene Konkurrenz

Verborgene KonkurrenzAus des Weltraums tiefsten Tiefen,
wo sie lang verborgen schliefen,
tauchen mählich sie ans Licht.
Treten aus den Sternenschatten,
die sie stets verdunkelt hatten,
vor des Menschen Angesicht.

Und befreit von diesen Zwängen
zeigen sie in rauen Mengen
ihre ferne Gegenwart –
wie sie um die Sterne kreisen
auf den unsichtbaren Gleisen
ihrer schwerelosen Fahrt.

Dass die andern Sonnen brannten
auch im Auge von Trabanten,
glaubte man seit Langem schon.
Doch der Nachweis von Planeten
ist erst heute mit Geräten
mancher Himmelstürmer Lohn.

Tausende besagter Gruppe
sind aus trüber Sternchensuppe
glücklich schon herausgefischt.
Und Milliarden Exemplare,
wahrlich keine Mangelware,
erst der Angel noch entwischt.

Wenn wir jetzt noch einmal zählen
und nur die Probanden wählen,
wo wohl Leben auch gedieh‘,
sind’s Milliarden, grob gerastert,
in die Milchstraße gepflastert
und in jede Galaxie.

Sollte man verrückt nicht werden?
Unvorstellbar viele Erden
schippern einsam durch den Raum.
Und nur hier um unsre Planken
solln sich Wein und Rosen ranken,
einz’ges Blatt am Weltenbaum? –

Müssten schier im Grund versinken,
uns den Dünkel abzuschminken,
Gott hätt uns sein Bild verehrt!
Ungezählte Schöpfungskronen
weit verstreut im Kosmos wohnen –
mehr vielleicht der Schöpfung wert!

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