So hin und wieder mache ich Gedichte,
gereimtes Zeug zu Themen aller Art,
sei’s ein Ereignis aus der Weltgeschichte,
sei’s ein Kuriosum aus der Gegenwart.
Daran wird es mir schwerlich jemals fehlen,
passiert ja ohnehin im Grund zu viel,
muss möglichst nur die rechten Worte wählen
und auf Grammatik achten und auf Stil.
Der Rest geht sozusagen von alleine.
Ich brüte auf den Versen nicht herum.
Die Fantasie macht meinen Fingern Beine –
die laufen quasi sich die Knöchel krumm.
Doch wird am Ende sich ihr Einsatz lohnen,
wird Kunst man lesen aus dem Zeilengut –
geschicktes Handwerk nicht des Epigonen,
den Troubadour von eignem Fleisch und Blut?
Doch etwas wagen heißt‘s nicht auch was hoffen?
Ich tät’s nicht, wär ich meiner nicht gewiss.
Bei einem Stück, gut, sei das Urteil offen,
für alle fürcht ich keinerlei Verriss.
(Was da durch Fibeln und Gazetten geistert
als unsre mustergült‘ge Poesie,
sind häufig Verse, mäßig nur bemeistert
und voller Bilder trend‘ger Fantasie.)
Ist nicht mein Ding, zu pusseln und polieren,
wie’s weiland so ein Arbiter empfahl.
Soll seinen Rat sich in die Haare schmieren,
nichts Glattes will ich, Herrgott noch einmal!
Der erste Funke, soll er doch so bleiben,
wie glücklich er entsprungen dem Gehirn.
Ich will mir ja was von der Seele schreiben
und wen‘ger von der kühlen Denkerstirn.
Kann auch für die Ästhetik mich entzünden
der Meister, die dem Buddha sich geweiht,
im schönsten Kunstwerk pflege zu begründen
ein kleiner Makel die Vollkommenheit.
Drum will ich auch der Mängel mich nicht schämen,
solang die Musen nicht ihr Haupt verhülln,
und ab und zu mir nur die Freiheit nehmen,
den Kokolores in den Korb zu knülln.
Ach, ist der Winterabend angebrochen?
Ein blasser Mond verschwimmt am Firmament.
Ich dichte viel in diesen Weihnachtswochen,
denn stiller geht die Zeit, die immer rennt.