Wird mir der Vorrat denn an Reimen
nicht eines Tags zu Ende gehen?
Dies hübsche Aneinanderleimen
von Wörtern, die sich ähnlich sehn?
Schon jetzt hab manchmal ich’s Empfinden,
dass vieles ständig wiederkehrt
und sich im Gleichklang nur verbinden
‘ne Handvoll Silben, die bewährt.
Gewiss kann man sie kombinieren
auf tausendfach verschiedne Art –
doch nur, wie Kräuter variieren,
wenn man den gleichen Eintopf gart.
Dem gilt, Poet, es vorzubeugen:
Die Sprache, die dein A und O,
ist, wie die Größten grad bezeugen,
ein unerschöpfliches Depot.
Geh meinetwegen mit Laterne
bei Stille und bei Sturmgebraus,
bei Tag und Nacht in die Kaverne
und fisch dir die Kleinodien raus!
Ist es der Fülle anzulasten,
verliert sie jemand aus der Sicht?
Vorm reich gedeckten Tisch zu fasten,
geziemt dem Mönch – dem Barden nicht.
Um Vorräte ist mir nicht bange,
man schürf nur fleißger nach ‘nem Fund:
Nicht zaghaft mit der Zuckerzange –
mit Baggern bis zum tiefsten Grund!