Nun denn, mag es auch unnütz scheinen,
ein wesenloser Zeitvertreib,
ich halt mich damit auf den Beinen,
heißt: leidlich frisch an Geist und Leib.
Zum Sammeln bin ich nicht geboren,
was immer fürn Objekt es sei,
und auch die Entenjagd in Mooren
geht locker mir am Arsch vorbei.
Auch Schweinsgalopp auf langen Bahnen
in Läufen der diversen Art
hab anders als die Steinzeitahnen
ich satt und träge mir erspart.
Im Keller an Maschinen schrauben
war ebenfalls noch nie mein Ding,
so wenig wie für Gartenlauben
mein Hobbyherz je Feuer fing.
Mit Leib und Seele mich verschreiben
‘nem Sportverein, der angesagt?
Mir reicht’s, ein fauler Fan zu bleiben,
der mal nach der Tabelle fragt.
Das heißt: So viele Steckenpferde –
und keins, das mir gefallen kann.
Doch statt als Anlass zur Beschwerde
nahm eher ich‘s als Chance an.
So ist es schließlich denn gekommen,
dass ich als hoffnungsloser Fall
die Höhen des Parnass erklommen,
zu üben mich als Nachtigall.
Da sing ich nun ‘ne gute Weile
mit Leidenschaft aus vollem Hals
und weiß doch nicht, ob Amors Pfeile
schon folgten meiner Musenbalz.
Die Schönen geben sich verschlossen,
ihr Herz in Dornen eingefasst,
dieweil des seinen Blut vergossen
der Sänger ohne Ruh und Rast.
Womöglich finden sie zu fade
des Vogels kultivierten Sang,
dem schrillen lauschend der Zikade
von wildem, kakofonem Klang?
Das wäre nicht nach meiner Mütze –
so monoton dahingezirpt
wie neunundneunzig Liegestütze,
durch die man ein Diplom erwirbt.
Da kratzfußbuckel ich doch lieber
noch weiter vorm Kulturpalast –
an Lorbeerlaub ein Kohldampfschieber,
der Höhenluft zumindest prasst.