Ganz anders als in frühren Zeiten,
da ich ein kurzer Urlaubsgast,
lass ich mich jetzt vom Motto leiten:
Ich bleib so lange, wie‘s mir passt.
Grad heut saß ich mit wem beim Schnacken,
der selbst schon wieder auf dem Sprung:
„Gleich morgen muss ich Koffer packen.
Und Schluss mit der Belustigung.“
So zwei, drei Wochen Strand und Sonne
sind beinah nicht der Mühe wert.
Kaum angelangt am Ziel der Wonne,
man ihm auch schon den Rücken kehrt.
Da hab ich endlich bessre Karten
als Rentner ohne Klotz am Bein;
kann bis zum nächsten Frühjahr warten –
und notfalls bis St. Nimmerlein.
Hängt ab nur von dem Wohlbehagen,
das ich verspür an diesem Fleck;
würd gleich mich in die Büsche schlagen,
wär’s eines Tages plötzlich weg.
Doch wenig scheint darauf zu deuten,
dass ich so schnell die Kurve kratz
und grade mich die Dinge reuten,
für die ich liebe diesen Platz.
Vorm Bauch die Berge und im Rücken
das graue, grenzenlose Meer:
Hier kann nach Lust den Tag ich pflücken,
als ob Horaz ich selber wär.