Es mag an Worten mir gebrechen –
an Rotem mangelt es mir nie,
der mir bei mäßigem Bezechen
schon stattliche Gedanken lieh.
Jetzt hab ich ’nen Rosé zu fassen,
der mir von Chile hergeschwappt,
ein derber Bursche, hoch die Tassen!,
der süßlich nicht am Gaumen pappt.
Der soll mir meinen Kiel beseelen:
Pflüg munter übers Blatt hinweg,
Apollos Lorbeer will ich stehlen,
dass er die hohe Stirn mir deck!
Bis hierher ist es gut gegangen,
die 4. Strophe schon erreicht.
Doch ach, da die Schneewittchenwangen
der Buddel sind schon ausgebleicht!
Die letzten Tropfen will ich nutzen,
dass ich ein schönes Ende find
(Hier musst du, Leserin, nicht stutzen:
Den Strick ich nur den Versen bind!).
Schon ist das Abendrot gesunken
bis auf den Flaschenhorizont.
Nur rasch den Rest noch ausgetrunken,
der meinen Abschiedsvers besonnt
Damit in Morpheus treuen Armen
die Poesie ich heut beschließ.
O Musenmädchen, habt Erbarmen,
dass Bakchos ich den Vortritt ließ!