Weitgehende Enthüllung

Weitgehende EnthüllungWann sah das nächtliche Gefunkel
ich eigentlich zum letzten Mal?
Es ist, als ob ein kaltes Dunkel
den Himmel uns für immer stahl.

In all den letzten Tagen, Wochen
war abends stets der Vorhang dicht
und ist kein Fünkchen rausgekrochen
als Herold für das Sternenlicht.

Genauso hinter den Kulissen
blieb auch der gute Mond versteckt.
Hat seine Schau er abgerissen?
Ist auf der Bühne er verreckt?

Als ob ein Brand gewütet hätte,
das Firmament zu Fall gebracht
und nun in Asche läg die Stätte
zu ewig sternenloser Nacht!

Doch derart kosmisches Geschehen,
sag selbst, geneigte Leserschaft,
könnt doch der Menschheit nicht entgehen
mit ihrer Teleskopenkraft.

Wir müssen anders es erklären:
als schlichtes Wetterphänomen.
Die Wolken sind’s, die regenschweren,
die da nicht von der Stelle gehen.

Ja, lassen den Verstand wir spielen,
bleibt uns kein Rätsel ungelöst.
Muss dennoch oft zum Himmel schielen –
der irgendwie mir Angst einflößt.

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