Wenn ich so still im Stübchen sitze,
vertieft in meine Fantasie,
schern mich nicht Regen, Sturm und Hitze
hinter der Scheibe vis-à-vis.
Mag Schnee sich auf die Dächer senken,
mag Hagel prasseln auf den Steig,
ich hocke zwischen Tisch und Bänken
und alln die kalte Schulter zeig.
Wie warm warn gestern noch die Schauer,
und heute Luft, zu Reif erstarrt!
Der Wechsel macht die Milch nicht sauer,
hat schließlich auch schon so ‘nen Bart.
Ist nicht die Bude, wo ich wohne,
für Wetterlaunen streng tabu?
Die kümmern mich nicht mal die Bohne,
hab ich nur alle Luken zu.
Und knips ich in den Abendstunden
mein Lämpchen mir als Sonne an,
an welchen Winter bin gebunden,
an welche Witterung ich dann?
Der Kühlschrank summt gleich Myriaden
Insekten überm Blütenmeer,
die trunken in den Düften baden,
in Wollust wogend und Begehr.
Und führ das Gläschen ich zum Munde,
entströmt es ihm so mild und fein,
als läg nicht weit hier in der Runde
tatsächlich auch ein Blumenhain.
Und dann die wohl’gen Temp’raturen!
Nichts schändet hier die heile Haut.
Kein Schweiß zieht seine Perlenspuren,
kein Frost sensible Hände raut.
Kurzum, die Jahreszeiten herrschen
auf eigne wetterwend’sche Art –
doch nach den neuesten Recherchen
schon längst vor unsrer Gegenwart!