Wetterwarnung

Wetterwarnung‘nem Regentag schreib ich entgegen,
so einem von der seltnen Art,
die sich mit Wind und Niederschlägen
den Geist des Widerspruchs bewahrt.

Doch sollten wir ihn darum schelten,
dass er uns nassforsch überfällt
und unsern blaugeblümten Welten
sein Zerrbild vor die Nase hält?

Das Land erzittert untern Hieben,
die er ihm kübelweis versetzt,
und kann nicht anders als zu lieben,
was seinen dürren Schoß benetzt.

Na ja, die Blumen brauchen Wasser,
der Acker und das Gartenland,
und je verdorrter, desto nasser
bis Unterlippe Oberkant‘.

So mag er sich denn morgen zeigen,
orakelt schön und prophezeit,
den Leuten hier aufs Dach zu steigen
als Wetterhahn, der kampfbereit.

Ich werd zu Hause mich verkriechen,
bis die Bewässerung vorbei,
um in mein E-Book reinzuriechen,
das holz-, ach, und aromafrei.

Soll es aus allen Wolken schießen,
aus Schläuchen gleichsam volles Rohr
sich hier ins Atrium ergießen –
da meine Tür: mein Schleusentor!

Schreibe einen Kommentar