Winzige Welt

Winzige WeltEin Stäubchen irrt im Weltenraume,
ein winz’ges Stäubchen irrt da rum,
es irrt wie in ‘nem irren Traume,
‘nem Horror im Delirium.

Und dieses Stäubchen, gottverlassen,
und dieses Stäubchen, so verlorn,
muss noch Milliarden Stäubchen fassen,
die noch viel winziger geborn.

Die müssen sich ans Stäubchen klammern,
das ihnen Heimat ist und Halt
in einem All von Weh und Jammern,
in einem Kosmos, wüst und kalt.

Wenn es ein Schwarzes Loch verschlänge,
ein Roter Riese es verzehrt’,
in diesem Galaxiengedränge
wär’s nicht einmal ein Fünkchen wert.

Es würde einfach so verschwinden
wie ‘n Schiff im Sturm mit Mann und Maus.
Kein Kreuz, kein Grab, kein Wiederfinden.
Und keiner drückt ‘ne Träne aus.

Und die da an dem Stäubchen kleben
in gleicher Hoffnung, Angst und Pein,
wie eifrig müssten sie doch streben,
sich gegenseitig Trost zu sein.

Doch ach, ganz wirklichkeitsvergessen
ist dieses Stäubchen ihre Welt,
an der sie blind sich überfressen,
dass es schon vor der Zeit zerfällt.

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