Zurück zum Mond

Zurück zum MondZurück zum Mond. Denn grade eben
seh ich ihn hoch auf seiner Bahn
durch schwarze Wolkenbänke schweben
als finstrer Fluten goldnen Kahn.

Ein feiner Dunst hüllt wie ein Schleier
das glänzend kahle Haupt ihm ein,
das jetzt in manchem dunklen Weiher
sich kräuselt als sein Widerschein.

Schon muss den Kopf ich etwas recken,
dass meinem Blick er nicht entgeht,
denn er bewältigt große Strecken,
obwohl man meinen sollt, er steht.

Sein Antlitz, das so oft verschlossen
in wechselhaften Schatten scheint,
ist ganz von Licht nun übergossen,
die Züge öffnend und befrei’nd.

Wie heiter blickt er auf mich nieder,
mit wie viel Wohlgefalln dabei!
Ich glaube fast, er mag die Lieder,
die ich ihm hin und wieder weih.

Das kann ihn aber nicht verleiten,
mir etwas länger zuzusehn.
Sein Fahrplan fordert feste Zeiten,
von A sich bis nach B zu drehn.

Jetzt ist er mir davongeflogen
wie’n Luftballon, der sich entriss,
von Winden hastig hochgesogen,
und kleiner, kleiner, kleiner, bis …

Dahin wie Gummi, aufgeblasen
zu voller fadenschein’ger Pracht.
Und freun uns dennoch seiner Phasen –
wie’n Kind, das dicke Backen macht!

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