Zwischenruf

ZwischenrufDrei Sterne aus dem Nebel steigen,
der bleich sich übern Himmel zieht,
drei Sterne, deren eis`ges Schweigen
wie Geifer ihrem Leib entflieht.

Kein andres Licht an ihrer Seite
und keins, das etwas ferner wär –
nur diese drei wie Todgeweihte
im uferlosen Nebelmeer.

Der Abend liegt auf schwarzen Knien
bewegungslos vorm Firmament,
dem heute nicht die Lust verliehen,
dass es mit tausend Fackeln brennt.

So wie im Dämmer der Kapelle
verlöschend noch das Stümpfchen glüht,
der Himmelswölbung ganze Helle
aus dieser trüben Trias blüht.

Und wie sich Laut und Lärm verbieten,
wo Andacht herrschen und Gebet,
vollzieht sie die astralen Riten
in kosmisch stiller Majestät.

Hier unten auch, am Fuß der Leere,
mit etwas Erde aufgefüllt,
kommt nichts dem Frieden in die Quere,
nicht mal ein Wind, der bläst und brüllt.

Gegröl! Und schon eins in die Fresse
dem schön naiven Dichtergeist:
Der Störenfried hat `ne Adresse,
die, leicht zu lesen, „Homo“ heißt.

Doch nur in Panik nicht verfallen –
der Süffel schwankt im Nu vorbei
und seine Arien rasch verhallen
zwei Ecken weiter oder drei.

Die Sterne aber sind verschwunden,
als hätte sie der Typ verschreckt,
und lecken jetzt wohl ihre Wunden,
von Watte ganz in Grau bedeckt.