Ankunft

images0DW53NN2Da seh ich wieder die Fassaden
ganz unverändert, unbewegt
die Stirn im Abenddämmer baden,
der hier und da schon Lichter trägt.

Da sehe ich die Fahnenstangen
wie Hörner auf den First gepflanzt,
von Tuch mal eng, mal weit umfangen,
wie immer bleich und ausgefranst.

Den Himmel kann ich wieder sehen,
der trübe auf den Dächern liegt –
nicht Wolken, die sich bauschig blähen,
nur Gaze, die im Raum verfliegt.

Da hab ich auch den schmalen Streifen
der Straße wieder im Visier,
auf dem ich nur stadtauswärts Reifen
und Silhouetten registrier.

Und wie sich wieder vor der Nase
gewürfelt dieses Tischtuch spannt,
der Karos rote Metastase,
in Linnen und in Wachs gebannt!

Und gibt der Kerze schöner Schimmer
das trauliche Gefühl nicht ein,
in diesem Winkel Welt schon immer
geborgen und begehrt zu sein?

Die Zeit, sie ist hier stillgestanden
vom Abschied bis zur Wiederkehr.
Und doch kam etwas ihr abhanden –
wenn ich nur wüsste, was es wär!

Die Frau der Träume wird schon schlafen.
Ob stets sie meiner treu gedacht?
Zu Hause denn. Im Heimathafen.
So grüble ich die ganze Nacht.

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