Nachlassender Schmerz

schmerzmittelHeut ergriff am Kiefer mich,
ach, ein dumpfer Schmerz,
der gefühlvoll weiterstrich
mund- und rachenwärts.

Und dass dieser nicht allein
seinen Dienst verseh,
tat mir überm Nasenbein
auch die Birne weh.

Doch da Gutes, wie bekannt,
dreifach stets erscheint,
hat ein Schnupfen sich galant
mit dem Paar vereint.

Ergo von des Tags Beginn
bis zum Abend spät
gab ich mich dem Wunder hin
dieser Trinität.

Weder ich den Pfaffen rief
noch den Medikus,
schien mir doch so intensiv
gar nicht mein Verdruss.

Schließlich half ein Elixier,
das geschluckt ich brav
und zu meinem Grand Plaisir
gleich ins Schwarze traf,

Wo‘s mit dem Zweischneidenschwert
chemischer Natur
unverzüglich in den Herd
meiner Leiden fuhr.

Glücklich auch die Schlacht gewann
gegen das Malheur,
dass der Sorge ich entrann
ohne Buschs Likör.

Doch auch leidlich kummerfrei,
wie ich mich nun fand,
wär wohl, dacht ich, nichts dabei,
hätt ich Wein zur Hand.

Und begoss vertilgtes Weh
mit besagtem Saft –
mazedonischem Rosé,
alexanderhaft.

Ja, der Knoten war zerhaun
und ich wieder fit –
wie im Nebel nur zu schaun,
was ich grad noch litt.

Heller schien die Sternennacht,
prächt’ger mir der Mond,
wie ich lange noch gewacht,
länger als gewohnt.