Schon ist es wieder Herbst geworden,
und traurig stimmt sein trübes Grau.
Die Luft, sie reizt und riecht nach Norden,
da Winde wehen frisch und rau.
Längst haben sie schon kahlgeblasen,
was selig einst geschwelgt in Grün,
und den Hautgout noch in den Nasen
von tausend Blättern, die verblühn.
Verwesung wabert in den Wäldern,
als feuchter, unsichtbarer Rauch,
und Krähen huschen auf den Feldern
gespenstergleich im Nebelhauch.
Viel heller nun die Sterne funkeln
und weitaus mächtiger an Zahl,
da Schleier sie nicht mehr verdunkeln
von Dunst, der sich zum Himmel stahl.
Als läg das Jahr schon auf der Bahre
unheilbar krank, dem Tod geweiht,
verfaulte, abgelaufne Ware,
die auf den Kehricht kommt der Zeit!
Und doch will ich Partei ergreifen
für dieser Tage finstren Flor –
wie Phönix aus der Asche reifen
ja Früchte auch daraus hervor!
Nicht nur dem Wild zur Freude Eicheln
und Rosskastanien ebenso –
nein, auch die unserm Gaumen schmeicheln,
sei’n sie vergoren oder roh.
Ist’s nicht die hohe Zeit der Trauben,
die aus dem Rebenfeld man liest,
des süßen Safts sie zu berauben,
der schäumend aus der Kelter fließt?
So birgt des Herbstes dunkles Wesen
doch manchen angenehmen Zug.
Auch mir gefällt es jetzt zu lesen –
hab ich denn Früchte nicht genug?