Eine Nacht im Wald

Eine Nacht im WaldDer Mondschein in der Regentonne,
die gern ihm mal den Spiegel hält,
betrachtet sich mit solcher Wonne,
dass gar ein Schauer ihn befällt.

Es war der Wind, der ewig säuselt
in Sommernächten matt und mild,
der hat das Wasser leicht gekräuselt
und so des Mondes Ebenbild.

Die Kiefern auch lässt er erzittern,
die düster um die Hütte stehn,
und ihren Harzgeruch, den bittern,
auf seinen Flügeln sich ergehn.

Bisweilen noch Geräusche glimmen
wie Flämmchen aus der Dunkelheit;
ein Rascheln, Knacken: Waldesstimmen
im Nachtgewand der Heimlichkeit.

Sonst Stille, Stille ohne Grenzen,
die sich am Firmament verliert,
wo regungslos die Sterne glänzen,
von feinen Dünsten grau meliert.

Der Mond indes geht ruhig weiter
auf seinem ausgetretnen Pfad,
und Mücken nehmen, wen’ger heiter,
in seinem Fass ihr letztes Bad.

Der Wind frischt auf: Die Wipfel dösen
nicht länger stumm in Hain und Hag!
Schon erste Zapfen, die sich lösen –
da wach ich auf mit einem Schlag.

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