Die Kerze

Daimages98FAKHUI auf dem Docht, da irrt das Licht,
als ob es fliehen wollt,
und zieht und zerrt sein Leichtgewicht
aus Lila und aus Gold.

Doch dieser Faden lässt nicht fort,
mit Ketten er es hält,
dass so verschmolzen mit dem Ort
sein Feuer steht und fällt.

So brennt mit gleicher grimmer Glut
in mir das Dichterherz,
dass aus der trüben Alltagsflut
es steige himmelwärts.

Und kommt doch auch nicht davon los,
so zäh hält sie es fest,
dass nimmer sie im Musenschoß
es richtig ruhen lässt.

Oft fühl ich dem Parnass mich nah
und schöpfe wieder Mut.
Doch nur ein Weilchen später, da
fasst wieder mich die Flut.

Schreibe einen Kommentar