Was Menschen so Geschichte nennen,
das ist ein ew’ges Kappenfest.
Mit Kopfputz und Geklingel rennen
die Brüder, die man herrschen lässt.
Da wird in feierlicher Runde
‘ne Krone wem aufs Haupt gedrückt,
und schon ist er in aller Munde
zum Kreis der Götter aufgerückt.
Da tritt sein väterliches Erbe
ein Knabe an aus Fürstenstand
und fördert gleich das Pelzgewerbe,
das ihn mit Hermelin umwand.
Der Papst, sich Majestät zu geben,
trägt zwar Kothurnen nicht zur Tracht,
doch lässt er überm Scheitel schweben
‘ne Mütze, die ihn größer macht.
An Herz und Geist gerad die Kleinen,
die hochgespült der Zufall blind,
sie wollen mehr nach außen scheinen,
als von Natur sie wirklich sind.
Was könnte da wohl besser passen
als Putz und Flitter aller Art,
mit denen man die dumpfen Massen
auch optisch ausgezeichnet narrt?
Der rote Faden, der die Zeiten
durchzieht in eher dunklem Grau,
das ist der Potentaten Schreiten
in ihrer blut’gen Modenschau.