Von einer wahren Mückenplage
kann wirklich keine Rede sein,
obwohl schon schrecklich heiß die Tage
im Dauerbrenner Sonnenschein.
Sie haben zwar schon Blut gemolken
an manchem freien Körperstück,
doch nicht als Heer in ganzen Wolken –
als Einzelkämpfer auf gut Glück.
Nicht zu vergleichen mit den Horden,
die pausenlos dich attackiern
im see- und kiefernreichen Norden
und dich mit Bissen tätowiern.
Dort helfen keine Fliegengitter,
nicht Klatschen, Öle auf der Haut –
so unbeirrbar wie’n Gewitter
dies Wabern einfach weiterbraut.
Indes aus hohen Himmelsstrichen
nur draußen Tropfen dich befalln,
erwischt es dich mit Mückenstichen
auch in den eignen heil’gen Halln.
Wie anders hier! Gleich ‘ner Enklave,
die fast von diesen Biestern frei,
stört nur die spitzige Agave
dies Paradies mit Papagei.
Na ja, auch dieser Schönheitsfehler,
der grade nachts mir deutlich wird:
Ein einz’ger blutbesessner Quäler,
der rastlos um die Schläfen schwirrt.