Es war am späten Nachmittage,
als ich noch einmal Lust bekam,
zu lösen mich aus dem Verschlage
und ‘nen Spaziergang unternahm.
Noch war die Sonne auf dem Posten
und spendete ihr Licht dem Tag,
doch düstre Wolken trieb ’s nach Osten,
dass jener schon im Dämmer lag.
Und warfen auch gewalt’ge Schatten
in eine zitternd graue Flut,
dass einen Zeus man glaubt‘ begatten
die See in seinem Übermut.
Und wirklich: Auf den dunklen Fluren
der wasserreichen Wüstenei
gebarn sich tausend Dioskuren
wie aus der Leda Schwanen-Ei.
Fantastisch war es anzuschauen,
wie Weiß an Weiß sich da gereiht,
um eine Kette zu erbauen,
die sicher eine Meile weit.
Es sah so aus, als hätten Flocken
von Schnee sich übers Meer gespannt –
doch einzeln und in dicken Brocken,
dass keine Fläche draus entstand.
Beim zweiten Blick: ‘ne Möwenbande,
die ohne Kreischen und Tamtam
paar Flügelschläge weg vom Lande
ganz friedlich auf den Wellen schwamm.
Warum? Das mag Poseidon wissen.
Die Ruhe vor dem nächsten Fang?
Mich hat die Szene hingerissen:
Naturtheater. Lebenslang.