Wie immer, Leser, willst du wissen,
was ich im Augenblick so treib.
Nun gut. Ich habe angebissen.
Du sollst nicht zappeln. Drum: Ich schreib.
Hab erst vor wenigen Minuten
mir das Papier zurechtgelegt.
Den Kuli auch, sein Blau zu bluten,
wenn mit der Nase er drauf schlägt.
Und hab wie üblich mich vermessen,
das Herz zu kräuseln und das Hirn,
Ideen ihnen auszupressen,
um Pegasus davorzuschirrn.
Es ist mir noch nicht recht gelungen:
Obwohl ich schon bei Strophe vier,
die ich ganz ohne Änderungen
in einem Zuge niederklier.
Doch diesem Lauf der Minenspitze
kam kein Gedanke hinterher –
ich warte noch auf Geistesblitze
wie’n Jäger mit dem Schießgewehr.
(‘ne Mühe, der ich deinetwegen,
Vernünftler du, mich unterzieh,
da dir wohl mehr am Sinn gelegen,
indessen mir an Fantasie.)
Nun hat sie endlich Frucht getragen,
im siebten Anlauf, recht gezählt:
Mein Faden heute: Wohlbehagen,
das mir beim Schreiben niemals fehlt.
Du hast mich, glaube ich, verstanden.
Der Weg, sagt Lessing, ist das Ziel.
Im Tappen und im Suchen fanden
wir immer schon genauso viel.
Das wär es eigentlich gewesen.
Den Dichter kennt man nur durchs Lied.
Doch darfst du ausnahmsweise lesen,
was nach dem Zeugungsakt geschieht.
Erschöpft am Geist mehr denn am Leibe,
sehn ich mich nach des Schlafs Genuss.
Dann ist es Träumen, was ich treibe,
oh, selig nach dem Musenkuss!