Abfallbehandlung

AbfallbehandlungZum Thema „Kleine Unterschiede“,
wie es sie gibt von Land zu Land,
ein Beispiel hier in diesem Liede,
das aus Erfahrung mir bekannt.

Ich bin in dies System geboren,
dass täglich seinen Müll man häuft,
und steht er dir bis an die Ohren,
mit ihm zur nächsten Tonne läuft.

Der Zeitpunkt war stets meine Sache
für den finalen Beutelwurf,
so dass ich mich nicht strafbar mache,
wenn nachts ich zum Container kurv.

Warum denn auch Restriktionen?
So ’n Prallsack plumpst ja lautlos fast,
um auch des Nachbarn Ohr zu schonen,
das jede Ruhestörung hasst.

Und hier in Spanien kein Gedanke,
dass über Lärm man sich beschwer –
und trotzdem baute man ‘ne Schranke
dem unbegrenzten Müllverkehr.

Die Tüte nämlich darf man schwenken
im Winter erst ab neunzehn Uhr
und sommers gar den Arm verrenken
noch später auf Containertour.

Des Rätsels Lösung ist die Sonne,
die so verschwenderisch hier scheint
und auch nicht Halt macht vor der Tonne,
die manchen Rest in sich vereint.

Würd sie zu ihren besten Zeiten
erhitzen dies Verfallsgemisch,
es müsst sich ein Geruch verbreiten
miasmisch wie ein fauler Fisch.

Drum kommen nachts hier fleiß’ge Hände
und schaffen weg, was noch nicht stinkt.
Bedeutet: Frischluft ohne Ende –
doch in der Küche nur bedingt.

Schreibe einen Kommentar