Allgemeine Sonntagsruhe

Allgemeine SonntagsruheIhr glaubt, auf diesen sonntagsleeren,
den Straßen unten sei nichts los?
Ein Festival der Feuerwehren –
das Gegenteil von Abrams Schoß!

Nicht enden wollendes Getute,
das kaum ‘ne kurze Pause kennt,
da ausgerechnet diese Route
zu allen Punkten führt, wo’s brennt.

Und dass dies höllische Gedröhne,
mit dem man übers Pflaster flitzt,
die angemessne Optik kröne,
ein Blaulicht auf den Blechen blitzt.

So boxen sich die Dioskuren
gemeinsam ihre Wege frei:
Dem Auge der Verblendung Spuren,
dem Ohr ‘ne Anti-Loreley!

Natürlich weiß ich um den Nutzen,
der Leiter, Beil und Schlauch entspringt,
und würd doch gern die Platte putzen,
wenn er so schrill sich selbst besingt.

Zumal, ihr habt es schon erraten,
dem Dichter heilig seine Ruh,
dass mit dem Versfuß er kann waten
in seichten Träumen immerzu.

Soll er nicht auf den Sabbat setzen,
der für besonders friedlich gilt?
Den keine heißen Hunde hetzen
wie sonst der Wochentage Wild?

Nun ja, es liegen an der Kette
gewiss die meisten Köter heut.
Doch reicht nicht einer, dass die Stätte
sich ihres Friedens nicht erfreut?

Und schon der nächste rote Kasten,
wie er mit Donner naht und Blitz!
‘ne Gegend hier, um auszurasten:
Thor, Zeus und Jahve. Göttersitz.

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