Unter den zig Adventsgeschenken
hat auch ein Blasrohr mich erfreut,
um gift’ge Pfeile zu versenken
im Ohr der lieben Nachbarsleut.
Genau besehen eine Flöte
mit Schnabel und mit Labium,
auf der ich nun schon fleißig tröte
ein regelloses Dideldum.
Denn Übung macht ja erst den Meister
auch in dem Töne-Abc,
der ich mich widme umso dreister,
als ich noch ganz am Anfang steh.
Kaum können noch die Finger greifen
ein G gerade und ein A,
um nicht viel mehr damit zu pfeifen
als das besagte Trallala.
Ein H ist heut dazugekommen
zum Trio gleichsam, do, re, mi,
und prompt hab ich mir vorgenommen
die erste Katzenmelodie.
Werd ich’s zum Virtuosen bringen?
Da reich im Leben ich nicht ran.
Wie schwerelos dagegen klingen
die Töne eines Telemann!
Zum Beispiel diese Flötensuite –
würd ich die jemals praktiziern,
man müsste hier im Haus die Miete
des Lärmes wegen reduziern!
Nein, Jahre braucht’s ununterbrochen
für so ein freies, flüss’ges Spiel,
das setzt sich dieser alte Knochen
am besten gar nicht erst zum Ziel.
Doch Töne aus dem Rohr zu locken,
das schaff ich jedenfalls mit links,
auf die Gefahr selbst hin, zu schocken
die werten Mitbewohner rings.
Da kommt die Bude mir entgegen,
die etwas aus dem Rahmen fällt
und, halb im Keller schon gelegen,
von anderen schön Abstand hält.
Bleibt nur noch über mir die Dame,
die über neunzig, wie ich glaub.
Wie war doch gleich noch mal ihr Name?
Egal, Sie ist auch so schon taub.